Als DIN-Mitglied Sprache mitprägen
Ohne DIN läuft nichts. Das Deutsche Institut für Normung e.V. legt seit über 100 Jahren Normen und Standards fest – für fast alles, hierzulande und weltweit. Auch bei der Terminologie haben die Ordnungshüter mehr als ein Wort mitzureden. TermSolutions Geschäftsführerin Rachel Herwartz arbeitet bereits seit 2012 im Normenausschuss Terminologie. Seit diesem Jahr ist auch die TermSolutions GmbH als Unternehmen DIN-Mitglied – und kann so Einfluss auf normungspolitische Entscheidungen nehmen.
Es liegt in der Natur der Sache, dass sich DIN als Dienstleister für Normung und Standardisierung mit Terminologie befasst. Ohne sich Gedanken über Begrifflichkeit zu machen, kann man keine Definitionen liefern, um Standards zu entwickeln. Im Rahmen der technischen Sachnormung sorgt DIN für Ordnung bei der Terminologie der Fachsprachen. Jeder Normenausschuss ist dabei für sein Arbeitsgebiet zuständig.
Terminologie ist für DIN allerdings nicht nur Mittel zum Zweck. Sie ist auch Methode. In dieser Funktion steht sie auf dem Standardisierungs-Prüfstand des DIN-Normenausschuss Terminologie – kurz NAT. Der legt die grundsätzlichen Regeln für die Terminologienormung fest. Sie basieren auf den zentralen Prinzipien der Terminologielehre für die Begriffs- und Benennungsbildung: Vermeide Missverständnissen durch Eindeutigkeit, orientiere dich an Begriffssystemen und sorge für Transparenz der begrifflichen Ordnung auch auf der Benennungsseite.
NAT sorgt dafür, dass Terminologen dieselbe Sprache sprechen: bei der Erarbeitung von Fachwörterbüchern, bei der Begriffsfestlegung in Normen, bei der Terminologieverwaltung mit Hilfe von Datenbanken und Spezialsoftware. Dabei geht es in Zeiten der Globalisierung schon lange es nicht nur um deutsche Belange. Die mehrsprachige Terminologiearbeit gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Aus dem qualitätsorientierten technischen Übersetzen und Dolmetschen ist sie zum Beispiel nicht mehr weg zu denken. Die Herausforderung besteht darin, die Vielzahl an informationstechnischen Innovationen, die das Arbeiten hier grundlegend verändert haben, mit den Prinzipien der Terminologielehre in Einklang zu bringen. Nur so lassen sich die technischen Möglichkeiten mit maximaler Effizienz nutzen.
Der NAT zieht sich dabei keineswegs in einen terminologischen Elfenbeinturm zurück. Man arbeitet anwendungsorientiert. Denn es werden Normen benötigt, die die Anforderungen und Prozesse im Unternehmensalltag abbilden – und Klarheit für alle Vertragspartner schaffen. Dafür arbeiten im Ausschuss Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung zusammen, so zum Beispiel an der DIN 2331: Begriffssysteme und ihre Darstellung.
Die Arbeit des DIN ist dabei nur so gut, wie die entwickelten Normen alltagstauglich sind. Das Institut versucht daher, die Arbeit in den Normungsgremien attraktiv für interessierte Teilnehmer aus der Praxis zu machen und neben großen Konzernen und Universitäten mehr Anwender zu akquirieren. Im Rahmen einer „Beitrittsoffensive 2018“ lockt DIN mit speziellen Vorteilen für kleinere Unternehmen und Anwender. Als DIN-Mitglied können sie sich mit wichtigen Akteuren des eigenen Themenbereichs und anderen Fachexperten vernetzen, Einfluss auf die Normungsstrategie nehmen – und Sprache mitprägen.
Auch für Nicht-Mitglieder lohnt sich DIN: In der Datenbank DIN-TERM kann man kostenlos auf den gesamten Terminologiebestand aus den Normen zugreifen und Definitionen abrufen: dreisprachig in Englisch, Französisch und Deutsch. Noch mehr Terminologie inklusive Anmerkungen und Beispielen gibt es im DIN-TERMinologieportal. Für diesen Service muss man sich zwar registrieren. Er ist aber ebenfalls umsonst.