tekom-Vortrag: Unternehmensweites Terminologiemanagement bei AbbVie
Terminologiemanagement für einen internationalen Konzern ist ein Großprojekt. Wie stemmt man das? Wer muss mitstemmen, damit es erfolgreich umgesetzt werden kann? Was sind die Etappen auf dem Weg zu einer firmenweiten Terminologiekultur? Diesen Fragen stellte sich der internationale Biopharma-Konzern AbbVie in Deutschland. Für die Antworten setzten die Projektverantwortlichen auf die Softwarelösungen von TermSolutions.
Terminologiearbeit hat sich in den letzten Jahren vom „Nice-to-have“ zur Notwendigkeit in der Dokumentation entwickelt. Der Aufwand lohnt sich aber nur, wenn alle im Unternehmen von den Ergebnissen profitieren. Die erarbeitete Terminologie muss eine breite Anwendung in allen Abteilungen finden – vom F&E über die Produktion bis hin zum Marketing. Im Rahmen ihres Vortrags auf der tekom-Jahrestagung berichten Elfi Klatt, Leiterin der AbbVie-Sprachabteilung, und Dr. Rachel Herwartz, Gründerin der TermSolutions GmbH, über die Herausforderungen eines unternehmensweiten Terminologiemanagements – und wie man sie gemeinsam gemeistert hat.
Integriertes Brand Management
Im Praxisbericht erläutern die Referentinnen, wie Abbvie das Terminologieteam zusammengesetzt und die „Spielregeln“ für ein integriertes Brand Management per Teminologieleitfaden festgelegt hat. Ziel war es, organisationsweit eine gemeinsame Sprache zu etablieren und einen einheitlichen Prozess – über den gesamten Lebenszyklus eines Medikaments. Dafür wurden Stilvorgaben und Schreibkonventionen für die deutsche Sprache definiert, die als Kernregeln im Intranet hinterlegt sind. Das gesamte Dokument steht der AbbVie-Belegschaft überall und jederzeit als Online-Handbuch zur Verfügung.
Aktive Mitarbeiterbeteiligung
Eine webbasierte Plattform zur Terminologierecherche und -verwaltung bietet Zugriff auf die AbbVie-Termbank. Der termXplorer wurde dafür exakt an die Kundenbedürfnisse angepasst. Mitarbeiter können Einträge zu Begriffen, Synonymen und weiteren relevanten Informationen für Deutsch und Englisch nutzen, kommentieren, selber erstellen – und sich so über den stufenweisen Ausbau des Bestands in neuen Themengebieten aktiv an der Gestaltung der Unternehmenssprache beteiligen.
Benutzeroptimiertes Schnittstellendesign
Die Referentinnen gehen ausführlich auf das Schnittstellendesign ein und berichten von ihren Erfahrungen mit dem neuen termXact – viele Tipps inklusive. Das PlugIn prüft Texte bereits bei der Erstellung in MS Word, PowerPoint und Excel gegen die Datenbank. Mitarbeiter haben direkten Zugriff auf termXplorer-Ressourcen im Editor und können über die Funktion „Mail to Terminology Expert“ ihre Kommentare und Fragen an Language Services senden.
Neben den technischen Problemen und ihren Lösungen beleuchten Klatt und Herwartz in ihrem Vortrag inhaltliche Fragestellungen. Die Antworten liefern sie selbstverständlich mit.
Der Praxisbericht ist Teil des Vortragsprogramms im Rahmen der tekom-Jahrestagung und kann am Dienstag, 13.11., von 14:45-15:30 Uhr im Kongresszentrum Stuttgart verfolgt werden.